Wie funktioniert eine Anlage zur Produktion von Larven der Soldatenfliege? — Farminsect gewährte profi einen Einblick in eine für Landwirte konzipierte Larven-Produktionsanlage.
Zügig und sehr präzise greift sich der Industrieroboter eine Kunststoffbox, leert deren lebendigen Inhalt über einem Rüttelsieb und füllt sogleich die Box wieder mit 10 kg frischem Futterbrei auf.
In der Zwischenzeit werden auf dem Rüttelsieb die binnen sieben Tagen bei 30 °C Raumtemperatur gemästeten Tiere zu Tausenden sichtbar. Während die vom Substrat getrennten Larven der Soldatenfliege in einem Eimer landen und in den nächsten Tagen in der Fischzuchtanlage von Alfred Stier als proteinreiches Futter Verwendung finden, landet der ausgezehrte Futterbrei auf dem Mist.
Am Ende des Tages werden so 10 Mio. Larven geerntet sowie 8,8 t Futter angemischt und mit Junglarven versetzt in den Klimakammern des Betriebs verfrachtet sein. Durch die optimalen Lebensbedingungen werden wieder winzig kleine Larven binnen einer Woche ihr Gewicht um das 250-Fache vergrößern. Und wieder können erneut binnen acht Stunden 1 600 kg Larven geerntet werden — zum aktuellen Preis von 1,20 Euro/kg lebend. Macht einen Jahresumsatz von 100 000 Euro mit nur einer Klimakammer. Doch der Reihe nach.